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Die
Bezirkshauptmannschaft Baden und die LEADER Region Triestingtal+
haben am 28. 2. 2024 gemeinsam die Gewaltschutzexperten
Niederösterreichs – von der Polizei bis zu den
Opferschutzeinrichtungen – zu einem Workshop für Gemeinden ins
Eventcenter Leobersdorf eingeladen. Das gemeinsame Ziel: Frauen und
Kinder, die von Gewalt betroffen sind, bereits in den Gemeinden –
also in ihrem unmittelbaren Lebensraum - bestmöglich zu
unterstützen!
Fakt ist, Gewalt in der Familie ist in allen Gemeinden - auch im Bezirk Baden - Thema. Im Jahr 2023 wurden im Bezirk insgesamt 334 Betretungs- und Annäherungsverbote
durch die Polizei ausgesprochen. Tendenz seit Jahren leicht steigend.
Manchmal begegnet uns Gewalt ganz offen, häufig findet sie aber im
Verborgenen statt und ist nicht leicht erkennbar. Es sind gerade
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Gemeindeamt, in Kindergärten und
Schulen, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister oder ehrenamtlich
engagierte Menschen in Vereinen und Feuerwehren, die zuerst bemerken,
dass in einer Familie oder einer Beziehung Gewalt Thema ist oder
denen sich Betroffene anvertrauen. Aber wie geht es dann weiter? Wie
erkennt man häusliche Gewalt? Wie reagiert man richtig? Was kann man
tun? Wie kann man unterstützen?
Das
Thema Gewalt und Gewaltschutz ist vielschichtig. Die
Unterstützungsangebote in Niederösterreich sind vielfältig.
Deshalb waren als Vortragende ausgewiesene Expertinnen und Experten
zu Gast: Die Leiterin des Gewaltschutzzentrums Niederösterreich,
Michaela Egger informierte über Formen von Gewalt. Das Frauenhaus
Wiener Neustadt und die Frauenberatungsstelle Undine stellten ihre
Möglichkeiten als direkte Ansprechpartner für betroffene Frauen
vor. Auch die Rolle der Täter wurde beleuchtet: Der Leiter von
Neustart Niederösterreich Alexander Grohs erklärte, weshalb
Täterarbeit ein wirksamer und wichtiger Beitrag zum Opferschutz ist.
Die Männerberatungsstelle Neunkirchen stellte ihre Beratungsangebote
vor. Gemeinsam mit der Sicherheitsbehörde der Bezirkshauptmannschaft
informierte das Bezirkspolizeikommando über die gesetzlichen
Rahmenbedingungen bei Gewalt in der Privatsphäre. Auch das Thema
Gewalt an Kindern und Jugendlichen wurde thematisiert. So war das
Kinderschutzzentrum Die MÖWE ebenso vor Ort, wie der die Kinder- und
Jugendhilfe der Bezirkshauptmannschaft Baden. Seitens des Landes
Niederösterreich wurde die wichtige Initiative ‚Stopp Gewalt‘
vorgestellt. Ziel des Workshops war es, einen ‚Werkzeugkoffer‘
für die Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter
zusammenzustellen. Dieser ist gepackt mit wichtigen Informationen,
Handlungsanleitungen und Kontaktdaten zu professionellen
Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern, die jederzeit zur
Verfügung stehen und unterstützen.
„Gewalt an Frauen und
Kindern können wir nur dann verhindern, wenn wir alle hinschauen und
entschieden dagegen auftreten. Zivilcourage in unserem persönlichen
Lebensumfeld ist gefragt. Das ist die stärkste Antwort auf Gewalt,
die wir gemeinsam geben können. Dass die Gemeinden dabei vor Ort
besonders wichtige Partner sind, ist unbestritten. Ich bin daher sehr
froh, dass der Bezirk Baden, die Bürgermeisterinnen und
Bürgermeister und alle Behörden auch bei diesem wichtigen Thema
Zusammenhalt und Entschlossenheit zeigen und Verantwortung
übernehmen. Wenn diese Initiative nur in einem einzigen Fall Gewalt
verhindern kann, dann hat sie sich gelohnt. Und davon bin ich
überzeugt“, so Bezirkshauptfrau Mag. Verena Sonnleitner.
Kontaktliste
von Unterstützungsangeboten im Bezirk und der Region: